29.10. | Marrakesch Walking Tour 🚶🏛️🏚️

Die Nacht war in Ordnung 😉🤗 die Aussage vom Check In hat allerdings absolut zugetroffen 😂. Ein Riad ist anders als normale Hotels. Man hört wirklich alles 😜. Es ist, als ob man Tür an Tür mit einem dir unbekannten lebt. Du hörst wenn die Dusche angeht, du hörst wenn das Baby quengelt, oder die Frau mit dem Mann schimpft 👶😉. Wir haben uns da einfach noch enger aneinander geschlungen ☺️

Das Frühstück war sehr gut, und so machen wir uns lansgam für die walking tour bereit. Mustafa, unser Guide, holt uns um 10.00 zu einer 4 stündigen Tour ab, und zeigt uns „sein“ Marrakesch. Wobei die Sache mit der Zeit ja auch witzig ist. Eigentlich wäre es in Marrakesch eine Stunde früher. Nun hat aber die Regierung beschlossen, die Zeit nicht mehr umzustellen. So gibt es hier keine Winterzeit mehr. Das wissen aber wohl nicht alle Menschen hier. Zumindest kommen zur Uhrzeit unterschiedliche Aussagen – wenn man Personen fragt. Auch das Internet, unsere Handys und das Fernsehen sind sich nicht einig. Uhren sucht man hier vergebens – genauso wie Bankomaten übrigens 😅

Sonnig ist es heute auch Gott sei Dank, so steht uns ein hoffentlich trockener Tag bevor. Die Dachterrasse verspricht schöne Stunden, wenn das Wetter passt.

In Marrakesch leben rund 1 Mio. Einwohner. Médina ist der bekannteste Teil. Es gibt hier rund 450.000 Wohnungen, die von sehr reichen, aber auch sehr armen Menschen bewohnt werden. Zudem gibt es viele Riads, die als Hotel fungieren. Médina ist von von einer 22km langen Stadtmauer umgeben. 25 Eingänge führen in den Stadtteil.

Start war vom Hotel und ging durch die Altstadt zum Palais Bahia, ein ehemaliger Wohnpalast eines Ministers. Viel Marmor, wunderschöne Decken und Wandverzierungen aus Gips und Zedernholz. Der Stadtrundgang hat uns wirklich die Augen geöffnet. Marrakesch ist wirklich ein Schmelztiegel der Kulturen. Berber, Alawiden, Juden und auch die Mauren prägen das Stadtbild. Synagogen, Moscheen wohin das Auge reicht.

Die Medina ist zwei-geteilt. Die Stadtmauer teilt die Altstadt in den jüdischen Teil, sowie den arabischen. Die Souks sind gefüllt mit Handwerk und einheimischen, welche das heute gar nicht mehr so selbstverständliche Handwerk der Schmiedekunst, Gerber und Nähkunst beherrschen. Gestern haben wir uns ja ein wenig in den Souks verirrt, uns wurde aber schnell geholfen. Diese Gastfreundlichkeit hat uns aber leider auch etwas Geld gekostet – ein etwas bitterer Beigeschmack.

Bei unserem Rundgang haben wir viele Orte und Menschen gesehen, die uns sicher unbekannt geblieben wären. So waren wir auch in einem Kosmetikinstitut, wo Frauen noch per Hand Arganöl herstellen. Die rohen „Nüsse“ werden zu Kosmetiköl, die gerösteten zu Speiseöl verarbeitet. Uns wurden auch noch weitere Essenzen gezeigt und Jeanette bekam zum Abschluss eine Massage.

Wir sind außerdem bei einer richtigen Teppich Weberei vorbei gekommen. Ein freundlicher, älterer Mann saß am Webstuhl und wir konnten aus der ersten Reihe betrachten, wie ein Teppich entsteht. Sehr beeindruckend.

Wir waren auch bei einem großen Teppichhändler, der uns wirklich schöne, außergewöhnliche Teppiche gezeigt hat. Die kleinen Geschichten dazu haben das Erlebnis abgerundet. Wir konnten uns auch jedesmal – glücklicherweise – ohne etwas zu kaufen „davonstehlen“. So ist das eben mit Guides, sie wollen immer was dazu verdienen.

Nach einer kleinen Stärkung in einem Café, driften wir nochmal durch den Hauptplatz, dem Platz der Gaukler, mit Schlangenbeschwörer, Affenbändiger und unzähligen Verkaufsständen. Viele Menschen – viele Eindrücke – viel Sonne.

Das Mittagessen fiel heute eher klein aus, in einer Garküche. Hier gibt es für 20 Dirham, etwa 2 Euro, ein wie ich es nennen würde, marokkanisches Kebap. Ein aufgeschnittenes Brot mit gebratenen Zwiebeln, Paradeiser und Rindfleisch mit Gewürzen. Ausgezeichnet! 👍🤗🍔🌮

Nach dem Mittagessen ging es für uns mal nachhause, auf die Dachterrasse, ein wenig entspannen. Die Medina kann doch etwas stressig sein und verlangt einem Europäer einiges ab. Speziell wenn man durch die Souks streift. 😔

Im Anschluss gingen wir dann in die Jardin Secret, einer Oase in der Medina. Auch dort kann man wunderbar dem Stress der Altstadt entkommen.

Nach den Gärten wieder zurück zum Platz der Gaukler, und ab zum Abendessen. Heute war es für uns an der Zeit, die Garküchen zu versuchen.

Am Platz der Gaukler werden jeden Abend unzählige Garküchen aufgebaut. Von Tajine 🍲, Fleischspieße 🍢 und Fisch 🐟 gibt es auch Schnecken und Schafskopf 🐑 😮

Es war ausgezeichnet. Erneut! 🤗

Das reicht uns heute aber auch wieder. Ab ins Hotel und noch ein wenig entspannen. Bis morgen 😁

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